Zum Anlass des Welt-Osteoporose Tags am 20.10.2024 möchten wir einen Blick auf die Bedeutung, Zahlen und Fakten der Erkrankung werfen.

In Deutschland leben laut International Osteoporosis Foundation (IOF) über 5 Millionen Menschen mit Osteoporose. Für Betroffene bedeutet dies ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche und sogenannte Fragilitätsfrakturen. Angst vor Stürzen und damit verbundener körperlicher Aktivitätsverlust von Menschen mit einer Osteoporosediagnose ist hierbei nicht überraschend. Die Prävalenz für eine Osteoporoseerkrankung ist bei Frauen deutlich höher als bei Männern und steigt mit dem Lebensalter an (RKI, 2015). Eine umfassende Versorgung ist unerlässlich, um die Menschen bestmöglich zu unterstützen, Folgebrüche zu vermeiden und die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Menschen bestmöglich aufrecht zu erhalten. In einem Bericht der IOF zeigt sich aber, dass beispielsweise nur 40 % der Frauen nach einem osteoporotischen Bruch eine umfangreiche Nachsorge und Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung weiterer Brüche erhalten (IOF, 2018). Die Kosten für das deutsche Gesundheitssystem sind hierbei immens (11,3 Milliarden im Jahr 2017, Tendenz steigend), wobei Fragilitätsfrakturen laut IOF durch Präventionsmaßnahmen durchaus vermieden werden könnten.

Die Herausforderung liegt im Anbetracht der alternden Bevölkerung vor allem darin das Management, die Vor- und Nachsorge sowie Präventionsmaßnahmen effektiv umzusetzen und so die Lebensqualität Betroffener zu verbessern, ein gesundes Altern zu unterstützen und das Gesundheitssystem zu entlasten. Ergänzend zu diesen Maßnahmen zeigen Untersuchungen positive Tendenzen durch regelmäßige und angepasste körperliche Aktivität und die positiven Aspekte durch eine verringerte Sturzgefahr (vgl. Abel, B.).

Insgesamt zeigt sich unabhängig von einer Osteoporose Erkrankung, dass die Knochendichte durch körperliche Aktivität und insbesondere (Kraft-) Sport gesteigert werden und so die Entstehung einer Osteoporose möglicherweise vorgebeugt werden kann (vgl. z.B. Walther & Herold, 2007). Die Internationale Osteoporose Stiftung (IOF) empfiehlt neben gesunder Ernährung reich an Vitaminen, gesunder Lebensweise und viel Bewegung bereits im Kindesalter auf diese Aspekte zu achten und im Laufe des Lebens aufrecht zu erhalten.

Quellen:

  • Abel, B. Bei Osteoporose Medikamente und Sport kombinieren. Orthop. Rheuma 26, 58 (2023). https://doi.org/10.1007/s15002-023-4378-z
  • IOF (2018). Ruinierte Knochen, ruiniertes Leben. Ein strategischer Plan zur Lösung der Fragilitätsfrakturkrise in Deutschland. https://www.osteoporosis.foundation/sites/iofbonehealth/files/2019-06/3.%202018_EU6Germany_Report_BrokenBonesBrokenLives_German.pdf
  • IOF (2024). Prevention. Zugriff unter https://www.osteoporosis.foundation/patients/prevention am 18.10.2024.
  • Platen, Petra (2010). The importance of sport and physical exercise in the prevention and therapy of osteoporosis. European Journal of Sport Science. https://doi.org/10.1080/17461390100071307
  • Walther, Markus & Herold, Dirk. (2007). Beeinflussung der Knochendichte der Lendenwirbelsäule durch Sport: Ein systematischer Literatur-Review. Sport-Orthopädie – Sport-Traumatologie – Sports Orthopaedics and Traumatology,23(1),43-48. https://doi.org/10.1016/j.orthtr.2007.01.004
  • Robert Koch-Institut (Hrsg) (2015) Gesundheit in Deutschland. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und Destatis. RKI, Berlin